COP15: Die Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen
Die COP15, auch bekannt als Weltnaturschutzkonferenz, fand im Dezember 2022 statt. Sie war ein bedeutendes Ereignis im Bereich Naturschutz, Biodiversität und Nachhaltigkeit, bei dem führenden Politiker und Experten aus aller Welt zusammenkamen, um Ziele für den Schutz der biologischen Vielfalt unseres Planeten zu diskutieren und festzulegen.
Zweck der COP15 Biodiversitätskonferenz war es, auf den Fortschritten früherer Konferenzen und des Kunming-Montreal-Rahmens für biologische Vielfalt aufzubauen und neue Wege zu finden, um der anhaltenden und dringenden Bedrohung durch den Verlust der biologischen Vielfalt zu begegnen. Die Konferenz wurde als Reaktion auf die zunehmenden Beweise für die negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Natur und die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung von Ökosystemen veranstaltet.
Das Bestreben der Weltnaturkonferenz COP15 war die Verabschiedung neuer Ziele und Indikatoren zur Messung der Fortschritte auf dem Weg zur Vision 2050 für die biologische Vielfalt, die auf der COP14 vereinbart worden war. Diese Vision zielt darauf ab, die natürlichen Systeme des Planeten zu schützen und wiederherzustellen und sicherzustellen, dass sie geschätzt und nachhaltig genutzt werden.
Neben der Festlegung neuer Ziele konzentrierte sich die COP15 auch darauf, Wege zur Umsetzung und Finanzierung von Erhaltungsmaßnahmen zu finden. Dazu gehörten Diskussionen über die Aufstockung der Finanzmittel für Naturschutz- und Nachhaltigkeitsprojekte und über Anreize für den Privatsektor, nachhaltigere Praktiken einzuführen.
Ergebnisse der COP15 und das Kunming-Montreal-Rahmenwerk
Eines der wichtigsten Ergebnisse der COP15 war die Verabschiedung des Kunming-Montreal-Rahmenwerks, das eine Reihe von Zielen und Vorgaben für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Biodiversität enthält.
Einige dieser Ziele sind:
Schutz von mindestens 30% der Landflächen und Ozeane der Erde bis 2030
Eindämmung des Verlusts bedrohter Arten und ihrer Lebensräume
Verbesserung des Beitrags biologischer Vielfalt zum menschlichen Wohlergehen
Förderung den nachhaltigen Nutzung von biologischer Vielfalt, sowie fairer und gerechter Aufteilung ihrer Vorteile
Die Ziele werden in vier Kategorien zusammengefasst:
ZIEL A
Die Unversehrtheit, Vernetzung und Widerstandsfähigkeit aller Ökosysteme wird erhalten, verbessert oder wiederhergestellt, wobei die Fläche der natürlichen Ökosysteme bis 2050 erheblich vergrößert wird;
Das vom Menschen verursachte Aussterben bekanntermaßen bedrohter Arten wird gestoppt, und bis 2050 werden die Aussterberate und das Risiko für alle Arten um das Zehnfache reduziert, und die Häufigkeit einheimischer wildlebender Arten wird auf ein gesundes und widerstandsfähiges Niveau erhöht;
Die genetische Vielfalt innerhalb der Populationen wildlebender und domestizierter Arten wird erhalten, um ihr Anpassungspotenzial zu sichern.
ZIEL B
Die biologische Vielfalt wird nachhaltig genutzt und bewirtschaftet, und die Beiträge der Natur für den Menschen, einschließlich der Funktionen und Leistungen des Ökosystems, werden geschätzt, erhalten und verbessert, wobei die Arten, die sich derzeit im Rückgang befinden, wiederhergestellt werden, um bis 2050 eine nachhaltige Entwicklung zum Nutzen heutiger und künftiger Generationen zu erreichen.
ZIEL C
Die monetären und nichtmonetären Vorteile aus der Nutzung genetischer Ressourcen und digitaler Sequenzinformationen über genetische Ressourcen sowie von traditionellem Wissen im Zusammenhang mit genetischen Ressourcen werden fair und gerecht aufgeteilt, gegebenenfalls auch mit indigenen Völkern und örtlichen Gemeinschaften, und bis 2050 erheblich gesteigert, wobei gleichzeitig sichergestellt wird, dass traditionelles Wissen im Zusammenhang mit genetischen Ressourcen angemessen geschützt wird, wodurch ein Beitrag zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt im Einklang mit international vereinbarten Instrumenten für den Zugang und die Aufteilung der Vorteile geleistet wird.
ZIEL D
Angemessene Mittel zur Umsetzung, einschließlich finanzieller Ressourcen, Kapazitätsaufbau, technischer und wissenschaftlicher Zusammenarbeit sowie Zugang zu und Weitergabe von Technologie zur vollständigen Umsetzung des globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal, sind gesichert und allen Vertragsparteien, insbesondere den Entwicklungsländern, vor allem den am wenigsten entwickelten Ländern und kleinen Inselstaaten, sowie Ländern mit im Übergang befindlichen Volkswirtschaften, in gerechter Weise zugänglich, wobei die Finanzierungslücke im Bereich der biologischen Vielfalt in Höhe von 700 Milliarden US-Dollar pro Jahr schrittweise geschlossen und die Finanzströme auf den globalen Biodiversitätsrahmen von Kunming-Montreal und die Vision 2050 für die biologische Vielfalt abgestimmt werden.
Bewertung der Resultate und Ergebnisse der COP15 Konferenz
Insgesamt wurden die Ergebnisse der COP15 sowohl positiv als auch negativ bewertet. Einige lobten die Konferenz für ihre ehrgeizigen Ziele und für die Fortschritte, die bei der Bewältigung der kritischen Fragen des Verlusts der biologischen Vielfalt und des Klimawandels erzielt wurden. Andere hingegen argumentierten, dass die Konferenz nicht weit genug ging, um die Ursachen dieser Probleme anzugehen, und forderten radikalere Maßnahmen.
Einer der Hauptkritikpunkte an der COP15 war das Ausbleiben von verbindlichen Vereinbarungen, die auf der Weltnaturkonferenz getroffen wurden. Viele waren der Ansicht, dass es ohne konkrete Verpflichtungen der Teilnehmerländer schwierig sein würde, die auf der Konferenz festgelegten Ziele und Vorgaben wirksam umzusetzen.
Trotz dieser Kritik wurde der Kunming-Montreal-Rahmen für die biologische Vielfalt weithin als eine wichtige Errungenschaft der COP15 begrüßt. Bei diesem Rahmenwerk handelt es sich um eine Reihe von Leitlinien und Empfehlungen, die die Länder zum Schutz und zur Wiederherstellung ihrer biologischen Vielfalt befolgen sollen. Er umfasst Maßnahmen wie die Einrichtung von Schutzgebieten, die Förderung einer nachhaltigen Landnutzung und die Bekämpfung des illegalen Handels mit Wildtieren. Hier sind das Kunming-Montreal-Modell und die 23 Unterziele einzusehen.
Fazit – Wie die Weltnaturkonferenz COP15 zu beurteilen ist
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die COP15 ein wichtiges Ereignis im Bereich Naturschutz und Nachhaltigkeit war, bei dem führende Politiker und Experten aus aller Welt zusammenkamen, um ehrgeizige Ziele für den Schutz der biologischen Vielfalt unseres Planeten festzulegen. Obwohl die Konferenz sowohl positive als auch negative Kritik hervorrief, war der Kunming-Montreal-Rahmen für die biologische Vielfalt eine wichtige Errungenschaft, die den Ländern einen Fahrplan für ihre Bemühungen zum Schutz und zur Wiederherstellung ihrer natürlichen Systeme an die Hand gibt.
Wir fördern mit dem SALZWASSER e.V. weltweit Projekte, die sich auf den Schutz und den Erhalt mariner Ökosysteme mit umfangreichen Ökosystemdienstleistungen fokussieren. Mangroven, Seegraswiesen und Salzwiesen, sowie Algenwälder (Kelp) und Korallen zählen zu den s.g. Blue Carbon Ecosystems, die nicht nur ausordentlich viel Kohlenstoff binden und langfristig speichern, sondern auch Hotspots der Biodiversität darstellen. Im Rahmen von 30x30 und dem Schutz von mindestens 30 % der Landflächen und Ozeane der Erde bis 2030 müssen diese küstennahen Ökosysteme geschützt werden. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass indigene Bevölkerungen die Ökosysteme nachhaltig nutzen können.